Nachhallzeit (RT60)

Nachhall (RT60) in einem akustisch optimierten Wohnzimmer.

Definition der Nachhallzeit

Die Nachhallzeit RT60 (Reverberation Time 60) ist definiert als die Zeitspanne, in der der Schalldruck in einem Raum um 60dB, also auf den tausendsten Teil seines Ursprungswerts abfällt. Diese Zeit sollte für Hörräume und Heimkinos im Bereich von 200 Hz - 20 kHz nicht länger als 0,5 s sein, wobei ein Wert von ca. 0,2 - 0,4 s anzustreben ist. Für Einzelbüros, Besprechungszimmer und Wartezimmer in Arztpraxen wird in diesem Frequenzbereich eine Nachhallzeit von ca. 0,5 s empfohlen. Empfangsbereiche, Gaststätten und Treppenhäuser sollten dort eine Nachhallzeit von weniger als 1,0 s aufweisen. Unterhalb von 200 Hz steigt die RT60 üblicherweise deutlich an, hier sind Werte bis ca. 2,0 s üblich.

Der Einsatz breitbandig wirkender Schallabsorber kann die Nachhallzeit sehr deutlich verringern. Bei einer langen Nachhallzeit (>0,5s) nimmt, neben den aus Wiedergabesicht interessanten Faktoren wie Präzision und Bühnenabbildung, auch die Sprachverständlichkeit im Raum stark ab. Dies führt zu einem unangenehmen Raumklima, insbesondere bei Diskussionen, an denen mehrere Personen beteiligt sind. Daher eignen sich Schallabsorber ideal zur Optimierung der Akustik in Ihrem Heimkino, Wohnzimmer und Geschäftsräumen.

Varianten der RT60

Für die Messung der RT60 wird üblicherweise die Zeit genommen, bis der Schalldruck im Raum um 20dB (T20) oder 30dB (T30) abgenommen hat und diese dann auf 60dB Abnahme extrapoliert. Diese Vorgehensweise ist sinnvoller als die Messung von 60dB Abnahme, da hier ansonsten das Grundrauschen die Messung verfälschen würde. Eine weitere interessante Variante der RT60 stellt die sogenannte Early Decay Time (EDT) dar, welche die RT60 aufgrund der Schalldruckabnahme um die ersten 10dB extrapoliert.

Interpretation

Bei der Interpretation der RT60 muss allerdings beachtet werden, dass die RT60 in "kleinen", also üblichen Hörräumen nur unzureichende Aussagen trifft. Das ist darauf zurückzuführen, dass die RT60 auf der Annahme eines gleichmäßig verteilten Diffusschallfeldes basiert, welches in kleineren Räumen, durch die starke Betonung der frühen Reflexionen, nicht vorhanden ist. In solchen Räumen ergibt sich aus der Betrachtung der RT60 häufig ein zu positives Bild. Die starken Reflexionen gehen nicht in den diffusen Nachhall ein und beeinflussen die RT60 damit kaum. Die Reflexionen wirken jedoch sehr deutlich auf das Klangbild bzw. den Klangeindruck im Raum. Daher werden in diesen Fällen zusätzlich zur Messung der RT60 weitere raumakustische Parameter bestimmt.

Ergänzende Messungen

Mögliche Varianten sind dabei die Energy Time Curve (ETC) oder die Messung der frühen Reflexionen, da diese eine realistischere Einschätzung der Akustik bieten. Ist ein Raum allerdings bereits akustisch optimiert, so kann, aufgrund des Fehlens starker gerichteter Reflexionen, auch die RT60 für korrekte Resultate verwendet werden. Die gerichteten Reflexionen können entweder durch den Einsatz spezieller Schallabsorber oder Deckensegel verhindert werden.

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