Akustik-Absorber - Positionierung

Richtig eingesetzt können Akustik-Absorber den Klang einer Hifi-Anlage oder eines Heimkinos um Welten verbessern. Nerviger Hochton wird entschärft, die Mitten werden spielfreudig und präzise wiedergegeben und selbst der Bassbereich profitiert davon. Wie aber lassen sich Schallabsorber und Deckensegel so positionieren, dass das Maximum an Klang herausgeholt wird? Wo lässt sich die Optik des Raumes durch Raumakustik-Elemente verbessern und welche Bereiche bleiben besser frei davon? Wie vermeidet man es, die Raumakustik trocken zu legen, ohne den Raum zu überdämpfen? All diese Fragen werden im Folgenden anhand mehrerer Beispiele erklärt.

Seitliche Reflexionen ohne Absorber

Seitenwand

An den Seitenwänden finden in fast allen Heimkinos oder Hörzimmern starke Reflexionen statt. Dabei wird der Schall an der Wand reflektiert und gelangt ohne weitere Reflexionen zum Gehör. Da diese Schallanteile innerhalb von sehr kurzer Zeit nach dem Originalsignal am Gehör eintreffen, kann das Gehirn sie nicht vom Originalsignal trennen und die Instrumentenortung sowie Bühnenabbildung gehen verloren. Daher sollten seitliche Reflexionen mit Schallabsorbern verhindert werden.

Seitliche Reflexionen werden durch Akustik-Absorber verhindert.

Frühe Reflexionen an der Rückwand

Rückwand

Wenn sich die Hörposition nahe der Rückwand befindet, ist diese häufig die stärkste Reflexionsfläche. Aus diesem Grund ist dort eine Bedämpfung in solchen Fällen für guten Klang unabdingbar. Dabei beeinträchtigen diese Reflexionen weniger die Bühnenabbildung als viel mehr den Frequenzgang. Durch Kammfilter-Effekte werden bestimmte Frequenzen einfach ausgelöscht. Mit der Anbringung von z. B. Akustikbildern an der Rückwand lassen sich diese Reflexionen wirksam bedämpfen.

Reflexionen an der Rückwand werden durch Absorber verhindert.

Schallreflexionen an der Decke und am Boden.

Decke

Die Decke sowie der Boden bieten dem Schall eine riesige Reflexionsfläche und haben daher einen gewaltigen Einfluss auf den Nachhall. Auch die frühen Reflexionen wirken sich in beiden Fällen deutlich negativ auf den Klang aus. Insbesondere die Präzision leidet unter diesen Reflexionen. Allerdings kann die Decke sehr leicht großflächig mit Deckensegeln behandelt werden, sodass der Nachhall stark gesenkt werden kann. Dadurch gewinnt der Raum auch optisch deutlich. Am Boden ist ein langflooriger Teppich empfehlenswert.

Schallreflexionen an der Decke und am Boden werden durch Deckensegel und einen Teppich verhindert.

Akustik-Absorber Wirkungsweise

Am häufigsten werden sowohl in der Studioakustik, als auch in Wiedergaberäumen, poröse Akustik-Absorber an Wänden und Decke eingesetzt. Durch ihre Struktur verfügen diese Absorber über einen materialbedingten Strömungswiderstand, welcher beim Eindringen des Schalls in das Material zu Energieverlusten führt. Vorhandene Schallenergie (Summe aus kinetischer und potenzieller Energie) wird in Wärmeenergie umgewandelt und damit absorbiert. Die kinetische Energie des Schalls ist an den Stellen maximaler Schallschnelle am größten, weshalb der Einsatz poröser Akustik-Absorber an solchen Stellen seine optimale Wirkung entfaltet. Je näher sich diese im Folgenden erklärten Positionen an der Schallquelle bzw. am Lautsprecher befinden, desto wirkungsvoller ist der Einsatz.

Direkt an den Wänden eines Raums befindet sich immer ein Schalldruckmaximum und 90° phasenversetzt davor ein Schallschnellemaximum. Die ideale Entfernung der Schallabsorber von der Wand hängt folglich von der Frequenz der zu absorbierenden Schallwelle ab. So besitzt eine Schallwelle der Frequenz 4 kHz ihr Schallschnellemaximum 2,125 cm vor der Wand, während eine Welle der Frequenz 200 Hz bereits 42,25 cm vor der Wand ihr Schallschnellemaximum hat.

Daher ist für die Absorption tiefer Frequenzen eine große Materialstärke der Akustik-Absorber erforderlich. Um einen hohen Absorptionsgrad zu erzielen sollte sich eine Schallschnelle zu mindestens 50%, also im Bereich von 60° bis 120° versetzt zum Schalldruckmaximum, im Absorber befinden.

Neben der Positionierung müssen auch die Schalldurchlässigkeit und der Strömungswiderstand des Materials beachtet werden. Zur Absorption mittlerer und hoher Frequenzen sind speziell Materialien mit hohem spezifischen Strömungswiderstand, aufgrund höherer Reibungs- und damit verbundener Energieverluste, geeignet. Polyestervliese weisen einen hohen spezifischen Strömungswiderstand auf und sind daher sehr gut für die Absorption dieser Frequenzen geeignet. Durch die hohen Reibungsverluste reflektieren sie den Schall jedoch ab einer bestimmten Materialstärke (>ca. 40cm) und sind daher für die Absorption tiefer Frequenzen nur bedingt geeignet.

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